Bei manchen Ausgrabungen läuft selbst den erfahrensten Archäologen ein Schauer über den Rücken. So wie in diesem Fall!
Im Südosten der Türkei stießen Forscher auf eine jungsteinzeitliche Siedlung. Dabei wurde auch ein Grab entdeckt, das vermutlich rund 12 000 Jahre alt ist.
Der gruselige Verdacht: An diesem Ort wurde eine Frau beerdigt, die von einer Wiederkehr auf die irdische Welt abgehalten werden sollte! Glaubten die Menschen damals, die Tote war ein weiblicher Zombie?
Entdeckt hat das mysteriöse Grab Dr. Ergül Kodas und sein Team von der Mardin Artukulu Universität. Die Ausgrabungen fanden in Çemka Höyük statt. Das Alter der Toten im Grab, das sich unter einem Lehmgebäude befand, schätzen die Experten auf 25 bis 30 Jahre. Und die Frau wurde für die damalige Zeit auf eine sehr untypische Weise bestattet …
Die Grafiken links und in der Mitte zeigen mit roten und blauen Markierungen, wo Tierknochen neben bzw. auf der Toten gefunden worden. Ganz rechts sieht man nur den Leichnam
Sie lag in einer zusammengerollten Stellung. An ihrer Seite wurden unterschiedliche Tiere platziert. Und das Grab wurde mit einer extra schweren Steinplatte beschwert.
Fakt ist, dass sich zu jener Zeit Menschen in der Umgebung keine Tiere hielten. Also handelt es sich allem Anschein nach um Körperteile von Wildtieren. Darunter: der Schädel eines Auerochsen, dessen Unterkiefer vor ihren Füßen platziert wurde. Außerdem wurden neben ihr Rebhuhn-Flügel, die Beine von Mardern und mehrere Schafsknochen platziert.
„Die Umstände dieser einzigartigen Bestattung könnten darauf hindeuten, dass sie eine Rolle in der Beziehung zwischen der Welt der Menschen und der Tiere spielte, was darauf schließen lässt, dass sie möglicherweise das praktizierte, was wir heutzutage mit Animismus und Schamanismus in Verbindung bringen“, so die Archäologen.
Dr. Ergül Kodas ist Leiter des archäologischen Teams
Warum sie so seltsam bestattet wurde, können die Experten natürlich nur vermuten: „Vielleicht war sie einfach eine ‚verrückte‘ oder ‚wahnsinnige‘ Person, die von den ‚Geistern‘ der anderen Welt berührt wurde und daher von der Mehrheit der Gemeinschaft auch gefürchtet war“, sagt Dr. Ergül Kodas und betont: „Die Überreste des Auerochsen und die Kalksteinplatte sollten vielleicht sicherstellen, dass sie nicht von den Toten zurückkehrt.“
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