Ferrari zahlt seinen Mitarbeitern 13 500 Euro Jahresbonus, Porsche 10 000 Euro, Mercedes 7300 Euro, Opel 2000 Euro. Alles Peanuts gegen die Prämie beim kleinen Spiele-Entwickler Cipsoft in der Oberpfalz (Bayern).
Die meisten der 100 Mitarbeiter bekommen für ihre Arbeit an dem Kultspiel „Tibia“ je ZEHN Monatsgehälter Bonus, das sind 85 Prozent ihres Jahresgehalts. Laut Cipsoft können sie sich im Schnitt über jeweils 43 500 Euro Sonderzahlung freuen.
Stephan Vogler (47), der Bonus-Boss des Jahres, zu BILD: „Cipsoft gibt ein Viertel des Jahresgewinns in Form einer Tantieme an seine Mitarbeiter weiter. Alle, die länger als 2,5 Jahre bei Cipsoft angestellt sind, bekommen die Tantieme in voller Höhe.“ Den Bonus bekommen sie zusätzlich zu ihrem Fixgehalt.
Der Jahresgewinn kletterte aktuell auf 14,5 Millionen Euro (plus 22 Prozent zum Vorjahr). Vogler: „Wir haben das Glück, mit ‚Tibia‘ ein Live-Service-Game zu betreiben, hinter dem eine sehr loyale Community steht, in das wir in den letzten Jahren aber auch an den richtigen Stellen investiert haben.“
„Tibia“ gibt es seit 1997, es hat 500 000 aktive Spieler in 77 verschiedenen Spiel-Welten. Dazu kommt die Mobilversion „TibiaME“ mit zehn Millionen Spielern. Optisch ist „Tibia“ im Stil der 90er-Jahre geblieben, zweidimensional ohne Ton und Musik. Das Grundspiel ist kostenlos, aber in der gebührenpflichtigen Premiumversion kann man Häuser und Wohnungen mieten, seinen Spiele-Charakter ausbauen und ein digitales Zweitleben führen.
Die Konkurrenz von Cipsoft dagegen ist von Krisen gebeutelt. Firmenchef Vogler zeigt sich daher trotz der Rekord-Prämie demütig: „Die schlechten Nachrichten, die zuletzt von vielen befreundeten Entwicklerstudios kamen, machen es schwierig, unsere hervorragenden Zahlen so zu feiern wie in den vergangenen Jahren.“
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