Deutschlands wertvollste Firma SAP hat ein ungewöhnliches Problem.
Der Softwarekonzern hat einen Aktienwert von über 229 Milliarden Euro. Zum Vergleich die Nummer zwei in Deutschland Siemens kommt lediglich auf 135,4 Milliarden Euro. SAP hatte ein Vorruhestands- und Abfindungsprogramm aufgesetzt, um Stellen abzubauen. Freiwillige konnten sich für das Programm anmelden. Wie das „Handelsblatt“ berichtete, sollen sich 5300 Mitarbeiter in Deutschland auf das Programm beworben haben.
Jetzt das Problem: So viele Mitarbeiter können SAP gar nicht verlassen, wie das „Handelsblatt“ erfuhr.
In einer Betriebsversammlung hatte das Management verkündet, dass 99 Prozent der Bewerber für den Vorruhestand, aber nur 50 Prozent der Interessenten für das Freiwilligenprogramm den Konzern mit einer Abfindung verlassen könnten. Dies berichteten Teilnehmer.
Gerade jüngere Mitarbeiter wollen gehen
Besonders überraschend: 2100 Mitarbeiter unter 55 bewarben sich auf das Freiwilligenprogramm. Bei den Älteren wollten 3200 Mitarbeiter das Vorruhestandsprogramm in Anspruch nehmen.
Damit hatte das Management wohl nicht gerechnet. In Jobrankings wie dem Glasdoor-Ranking belegte SAP als Arbeitgeber Platz vier in Deutschland für 2023. In den vergangenen acht Jahren waren die Walldorfer (Ba-Wü) immer unter den besten 25. Das spricht für einen guten Arbeitgeber mit einer guten Mitarbeiterbindung. Die vielen Bewerbungen lassen zumindest daran zweifeln.
Ist das SAP-Angebot zu großzügig?
Das „Handelsblatt“ hat erfahren, dass Mitarbeiter mit 20 Jahren Betriebszugehörigkeit insgesamt 33,5 Monatsgehälter im Vorruhestandsprogramm erhalten sollen und damit deutlich mehr als viele andere Unternehmen anbieten. Auch im Freiwilligenprogramm soll mehr als branchenüblich gezahlt werden.
Wie SAP ihr selbst geschaffenes Problem jetzt löst, ist unklar. Klar ist allerdings, dass gerade unter den 2100 jüngeren Mitarbeitern einige noch etwas länger als gedacht für ihren Arbeitgeber arbeiten werden müssen.
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