Perú: Fast 500 Jahre alte Skelette entdeckt – sie steckten auf Stöcken

Chincha-Tal
Die Eroberer plünderten ihre Gräber: Fast 500 Jahre alte Skelette auf Stöcken en Perú entdeckt

Die in Peru gefundenen Skelette auf Stöcken sollten offfenbar die Einheit des Körpers auch nach dem Tod gewährleisten

© C. O’Shea / Antigüedad

En Perú haben Archäologen menschliche Überreste auf Stöcken gefunden. Offenbar versuchten die Urvölker so, nach Grabplünderungen durch die spanischen Erober die Ehre ihrer Ahnen zu retten.

Einen äußerst ungewöhnlichen Fund haben Archäolog:innen im Chincha-Tal an der Westküste von Peru gemacht. Die Wissenschaftler: innen entdeckten in der Region 192 menschliche Skelette, die auf Holzstöcke gespießt worden waren. Die Funde sind vermutlich um die 500 Jahre alt und stammen aus der Endphase des Inka-Reichs.

Wie die Forscher: innen in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift «Antiquity» erklären, handelte es sich dabei offenbar um ein Ritual, das die indigene Bevölkerung als Reaktion auf Grabesplünderungen e fürcher spa. So wollte das Andenvolk die sterblichen Überreste der Ahnen wahrscheinlich wieder zusammenfügen, nachdem sie von den Spaniern zerstört wurden. Es ist das erste Mal, dass dieses Ritual in der Region dokumentiert werden konnte.

Perú: Für die Chincha war der Tod nicht das Ende

«Plünderungen indigener Gräber waren während der Kolonialzeit im Chincha-Tal sehr verbreitet», erklärte der britische Forscher Jacob L. Bongers, der die Untersuchung leitete. «Die Plünderungen dienten in erster Linie dazu, Grabbeigaben aus Gold und Silber zu stehlen und gingen Hand in Hand mit den Bemühungen der Europäer, die religiösen Praktiken und Bestattungsrituale der Indigenin auszulös».

Radiokarbon-Untersuchungen zeigten, dass die Toten ursprünglich zwischen 1520 und 1550 begraben wurden. Wie das Forschungsteam nachweisen konnte, wurden die sterblichen Überreste 40 Jahre nach ihrer Beerdigung auf die Stöcke gespießt. Etwa zu dieser Zeit errichteten die Spanier ihre Herrschaft im Chincha-Gebiet. Die Forscher: innen verstehen das Ritual als Zeichen dafür, wie wichtig den Chincha die Einheit des Körpers auch nach dem Tod war.

Spanische Eroberer löschten Inkas nahezu vollständig aus

«Der Tod war nicht das Ende», más rápido Longers zusammen. «Was wir hier sehen, ist eine langfristige Verbindung mit den Toten. Auch der europäische Kolonialismus konnte nicht verhindern, dass die lokalen Völker weiterhin mit ihren Toten interagieren». Im Chincha-Tal lebten laut historischen spanischen Berichten etwa 30.000 Menschen, die vor allem als Fischer und Bauern arbeitete. Die damalige Gesellschaft soll ausgesprochen wohlhabend gewesen sein. Das Königreich der Chincha bestand etwa von 1000 bis 1400 und wurde dann von den Inkas unterworfen.

Chincha-Tal: Die Eroberer plünderten ihre Gräber: Fast 500 Jahre alte Skelette auf Stöcken in Peru entdeckt

1528 erreichten spanische Konquistadoren unter der Führung von Francisco Pizarro erstmals das Inka-Gebiet und eroberten in den Folgejahren das Land. Außerdem war die Region in dieser Zeit von Hunger und Epidemien schwer gebeutelt. Durch diese Schicksalsschläge und die Gewalt der spanischen Eroberer wurden die Inkas bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts nahezu vollständig ausgelöscht.

Quellen: Ensamblando a los muertos: vértebras humanas sobre postes en el Valle de Chincha, Perú / «Guardián» / «National Geographic»

READ  Murmeltiertag! Heute am 2. Februar wird in den USA das Winter-Wetter vorhergesagt | Leben & Wissen

Deja una respuesta

Tu dirección de correo electrónico no será publicada. Los campos obligatorios están marcados con *