Den Teddybär hat Dima (9) immer dabei, selbst auf dem Weg zum Friedhof, wo seine Mutter liegt. „Es ist ein Geschenk von meiner Mama“, sagt Dima. „Sie war die beste Mama der Welt.“
Dima ist Waise.
Russische Bomben nahmen ihm seine Mutter Tatyana (gestorben mit 26), sein Vater ist in russischer Gefangenschaft, jetzt lebt Dima bei seiner Oma Maria (47).
Die Entführungen von ukrainischen Kindern in russische Gebiete sind weltweit durch die Presse gegangen. Darüber, dass durch die Bombardierungen immer mehr Kinder zu Waisen werden, spricht kaum jemand. Die genauen Zahlen sind unbekannt, aber Experten gehen von Tausenden Fällen aus.
Es zeigt die ganze Brutalität von Putin, wenn man neben Dima sitzt und dem kleinen Jungen zuhört. Hinter ihm hängt ein Foto von Tatyana: „Ich bin noch immer traurig, weine viel. Zumindest manchmal. Ich wünschte, sie wäre noch hier. Es hat alles so viel Spaß mit ihr gemacht.“
Seine Mutter kam direkt zu Beginn des Krieges in Tschernihiv, einer Stadt nahe der russischen Grenze, ums Leben.
Maria erinnert sich noch genau, wie ihre Tochter am 15. März 2022 mit Dima zu ihr kam.
„Seit den Angriffen hatten wir kein Telefon mehr, die halbe Stadt stand in Flammen, also kam sie mit ihrem Kind zu mir, damit wir wenigstens zusammen sind. Am nächsten Tag wollte sie zurück in ihre Mietwohnung, um die Schäden zu beseitigen“, erzählt Maria.
Als Tatyana dorthin lief, sei sie unter Beschuss geraten: „Zuvor hatte sie mit Dima zwei Wochen ihren Keller nicht verlassen. Andere Leute laufen jeden Tag draußen herum und leben. Sie ging nur einmal nach draußen und kam nie zurück.“
Maria und Dima gehen häufig zusammen auf den Friedhof, um das Grab von Tatyana zu besuchen. Als wir dort gemeinsam stehen, küsst Dima das Kreuz und umklammert seinen Teddybär.
Auch Sasha und Alena haben ihre Mutter verloren
So wie Dima haben auch Sasha und Alena, 11 und 14 Jahre alt, ihre Mutter im Krieg verloren.
Wir treffen die beiden am Maidan in Kiew, mitten in einem Fahnenmeer. Alena sagt: „Ich fühle, dass sie noch bei uns ist. In unserem Geist. Und ihre Fahne, die hier irgendwo steckt, ist wie ein kleiner Teil von ihr.“
Sasha hat sich von dem Schock, dass die Mutter in Mariupol starb, nie erholt: „Mir tut es so weh. Ich war immer bei ihr, rund um die Uhr und jetzt ist sie plötzlich fort. Es tut weh.“
Alena sagt: „Das letzte Mal, als wir telefoniert haben, sprachen wir darüber, dass sie bald aus Mariupol zurückkommen würde und wir dann gemeinsam die Ukraine verlassen würden, um gemeinsam im Ausland zu leben.“
Jetzt leben die beiden Mädchen bei einem Freund der Mutter, der sich um sie kümmert.
Spenden für Waisenkinder auf „Children Heroes“
Kinder, die ihre Eltern durch Russlands Krieg verloren haben, bekommen Hilfe durch die Aktion „Children Heroes“.
Wer die Waisenkinder unterstützen will, kann das hier tun.
Die Geschichten von Dima, Sasha und Alena zeigen die ganze Brutalität des russischen Angriffskrieges. Und wie viele Familien für immer leiden werden.
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