Innerhalb von Sekunden wurden aus diesen Männern Verdächtige hinter Gittern – die das Leben eines Mannes nahmen und das vieler anderer zerstörten.
Anfang Februar prügelten zwei Männer in einem Schnellimbiss in Istanbul auf Emre Aytekin (†32, bekannt aus „Goodbye Deutschland“) ein, warfen ihn zu Boden und traten weiter auf ihn ein. Seine Verlobte Sandra versuchte noch, ihn zu retten, doch sie hatte keine Chance. Emre starb im Krankenhaus an den Folgen seiner Verletzungen.
Das sind die Verdächtigen
Ceyhun T. (22) und Hayrettin Ö. (23) – so heißen die beiden Männer, die jetzt in Untersuchungshaft sind. Ob sie Emre vor der Tat kannten, ist nicht bekannt. Nur, dass es an dem frühen Morgen im Fast-Food-Restaurant zu einem kurzen Streitgespräch kam, von dem sich Emre abwandte, bevor er von hinten angegriffen wurde. Und: Dass die beiden Männer – wie Emre – Musiker sind.
Aufnahmen der Überwachungskamera des Restaurants zeigen, dass die Männer nach der Attacke erst flohen, dann zum Tatort zurückkehrten. Die Polizei nahm beide kurz darauf fest. Nach einer Vernehmung kamen sie in Untersuchungshaft.
Die türkische Staatsanwaltschaft zu BILD: „Ceyhun T. und Hayrettin Ö. sind wegen vorsätzlicher Tötung im Gefängnis.“
Doch ein Gerichtstermin steht noch aus, denn die Staatsanwaltschaft wartet auf den gerichtsmedizinischen Bericht. Erst dann können die Anklagepunkte gegen die zwei Männer definiert werden.
Die Gewalttat schockierte die Türkei und sorgte dann auch in Deutschland für Fassungslosigkeit.
Der Musiker hatte im vergangenen Jahr bei „Goodbye Deutschland“ (Vox) seine Liebesgeschichte mit Sandra Zeppin (35) mit einem Millionenpublikum geteilt. Gemeinsam zeigte das Paar ihre ersten Schritte in ihrem neuen Leben in der Türkei.
Die Hamburgerin war zu Emre gezogen, fünf Monate nachdem sie ihn kennengelernt hatte. Sie planten gerade ihre Hochzeit, als Emre aus dem Leben gerissen wurde.
Emres Verlobte Sandra hält sich auch nach dem Tod in der Türkei auf. Die türkische Staatsanwaltschaft zu BILD: „Sie hat uns gesagt, dass sie die Türkei nicht verlassen möchte, bis das Gerichtsverfahren beendet ist und es ein Urteil gibt.“
Der Staatsanwalt zitiert Sandra so: „Sie haben meine einzige Liebe umgebracht. Die Täter werden bis an ihr Lebensende im Gefängnis bleiben. Ich vertraue der türkischen Justiz“.
Auch die deutschen Behörden sind über Sandras Aufenthalt im Rückführungszentrum in der Türkei informiert. Das Auswärtige Amt zu BILD: „Der Fall ist dem Auswärtigen Amt bekannt. Unsere Botschaft in Istanbul steht mit den Familienangehörigen in Kontakt und bemüht sich um Zugang.“
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