Es gilt als Land des Machismo, doch heute wird Mexiko eine Frau an die Staatsspitze wählen!
Die Präsidentenwahl im Land der Maya und Azteken wird zur Präsidentinnenwahl. Denn: Beide Kandidaten mit Siegchancen sind Frauen – zum ersten Mal in der Geschichte des 128-Millionen-Einwohner-Landes.
Die Favoritin: Claudia Sheinbaum (61), Vertraute des populären Amtsinhabers Andrés Manuel Lopez Obrador von der linken Partei Morena. [–>Der darf nicht wieder antreten, dürfte aber mit seinen teuren Sozialprogrammen (Motto: „Die Armen zuerst“) seiner Parteifreundin zum Sieg verhelfen.
Sheinbaum ist die Enkelin europäischer Juden. Um der Nazi-Verfolgung zu entgehen, verließen ihre Großmutter mütterlicherseits und ihr Großvater väterlicherseits Litauen und Bulgarien. Sie ist Mutter einer erwachsenen Tochter, Physikerin mit Doktortitel, forschte vier Jahre in Kalifornien und regierte von 2018 bis 2023 die Hauptstadt Mexiko City.
Ihre einzige Gegenkandidatin mit (Außenseiter)-Chancen: Xóchitl Gálvez (61), Tech-Unternehmerin mit indigen Wurzeln, und Kandidatin eines Oppositionsbündnisses.
Sie gilt als wirtschaftsfreundlich, liegt in den Umfragen deutlich zurück. Sie steht für ein härteres Vorgehen gegen die Drogenkartelle, sagt: „Ihr werdet die mutigste Präsidentin bekommen, eine Präsidentin, die sich der Kriminalität stellt.“
Überschattet wird der Wahlkampf von einer Welle der Gewalt: Seit September wurden mindestens 25 Politiker getötet, zuletzt am Freitag ein Gemeinderats-Kandidat der Grünen. Kriminelle Banden liefern sich in Mexiko seit vielen Jahren brutale Kämpfe um die Vorherrschaft über den Drogenschmuggel in die USA. Am Wahltag sind 27.000 Soldaten und Mitglieder der Nationalgarde im Einsatz.
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