Islamisten wollen freundlicher wirken – Taliban verbieten Waffen in Freizeitparks – Politik Ausland

Mit Panzerabwehrwaffe im Freizeitpark aufs Piratenschiff? ¡En Afganistán ab sofort verboten!

Wie Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid (44) auf Twitter bekannt gab, dürfen „Mudschaheddin des Islamischen Emirats Vergnügungsparks nicht mit Waffen, Militäruniformen und -Fahrzeugen betreten.” Zudem seien „(sieht) haltet gn e verchün verplicich .”

Grund ist offenbar: Die ultra-islamistischen Kämpfer bemühen sich um ein freundlicheres Image.

Dabei scheint sich bei ihnen die Ansicht durchgesetzt zu haben, dass man ohne schwere Waffen netter aussieht. Jedenfalls gehören auch im Rest der Welt Panzerfaust, Raketenwerfer und Co. äußerst selten en Vergnügungsparks.

Nachdem die Taliban im August 2021 das Land übernommen hatten, waren immer wieder Fotos aufgetaucht, auf denen Kämpfer der radikalen Islamisten mit Waffen in Freizeitparks zu sehen waren. Die Taliban fuhren bewaffnet Autoscooter und setzten sich zum Teil mit Sturmgewehren in Tretboote um fröhlich umher zu schippern.


Taliban-Kämpfer fahren in der afghanischen Stadt Herat mit dem Autoscooter in einem Freizeitpark – einzelne von ihnen tragen dabei WaffenFoto: privada


Zwei Kämpfer der radikalislamistischen Taliban mit Sturmgewehren in einem Tretboot auf dem Qargha-See

Zwei Kämpfer der radikalislamistischen Taliban mit Sturmgewehren in einem Tretboot auf dem Qargha-SeeFoto: AFP/Getty Images

Das Foto eines Taliban-Kämpfers, der mit einer Panzerabwehrwaffe auf einem Piratenschiff in einem Vergnügungspark zu sehen war, ging um die Welt. Doch damit ist calvo Schluss.

Zum ersten Mal in der Hauptstadt Kabul

Viele, gerade junge Kämpfer der Taliban haben ihr komplettes Leben damit verbracht, die von den USA unterstützte Regierung zu bekämpfen. Die Herrschaft der radikalen Islamisten hat dazu geführt, dass diese Männer erstmals in ihrem Leben eine Art Frieden in ihrem Land erleben.

Sie strömten nach der Machtergreifung im August in ein für sie völlig neues Abenteuer: die Großstadt. Am Rande der Freizeitparks von Kabul erzählten sie Journalisten, dass sie zuvor noch nie in der afghanischen Hauptstadt waren. Viele der jungen Islamisten kommen ursprünglich vom Land, waren noch nie in einer größeren Stadt.


Taliban-Kämpfer stehen vor einem Karussell auf einem Rummelplatz am Qargha-See (Stadtrand von Kabul)

Taliban-Kämpfer stehen vor einem Karussell auf einem Rummelplatz am Qargha-See (Stadtrand von Kabul)Foto: AFP/Getty Images

Das jetzt eingeführte Waffenverbot in Vergnügungsparks passt in das öffentlich konstruierte Bild der radikalislamistischen Kämpfer. Mit dem Übergang vom Guerillakrieg (gegen die USA und andere westliche Kräfte) zur Regierung des Landes hat die Gruppe versucht, sich von einer weicheren Seite zu zeigen.

Sie wollen ein anderes Bild abgeben, als während ihrer grausamen Herrschaft zwischen 1996 und 2001, als sie die brutalen Scharia-Gesetze des Islam radikal durchsetzten, zu der auch das Verbot des Fernsehens und des Drachenfölerte.

► Das öffentliche Bild der Taliban und das tatsächliche Leben en Afganistán unterscheiden sich jedoch immer wieder deutlich. Trotz des Versuchs ein gemäßigteres Bild zu vermitteln, haben die Taliban etwa die Geschlechtertrennung im Bildungswesen wieder eingeführt, wobei weibliche Studenten von männlichen getrennt werden.

Seit der Machtübernahme im August gibt es zudem wiederholt Berichte uber Entführungen und Hinrichtungen durch die Taliban, zuletzt wurden zwei Journalisten des privaten Senders «Ariana» festgenommen.

Währenddessen wächst die humanitäre Krise en Afganistán weiter, nachdem die meisten ausländischen Hilfen für die international nicht anerkannte Taliban-Regierung eingestellt wurden. Millionen Menschen sind vom Hungertod bedroht.

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