Ein Bett, ein Nachttisch, Familienfotos, zwei Paar Schuhe im Regal. Auf dem Balkon ein Umzugs-Karton mit Medikamenten – und auf dem Tisch steht Schokolade: BILD besuchte TV-Star Rolf Schimpf (99, „Der Alte“) in seinem neuen Altersheim.
Es ist eine Geschichte, die tief berührt: Der an Demenz erkrankte Schauspieler musste letztes Jahr, kurz vor Weihnachten, in ein neues Altersheim umziehen. Freunde und Kollegen waren entsetzt, dass ein fast 100-Jähriger sein Zuhause verlassen muss, in dem er sich 14 Jahre lang wohlfühlte.
Schimpf begrüßt mit Handkuss
Die neue Bleibe, spezialisiert auf Pflegefälle, ist sauber, die meisten Zimmer-Türen stehen offen, auf den Sofas in den Gängen unterhalten sich Bewohner in kleinen Gruppen. Als BILD Rolf Schimpf an einem Vormittag besucht, ist eine Reinigungskraft gerade dabei, die Böden in seinem Zimmer und dem Bad zu wischen.
Der TV-Star liegt im Bett, hat ein frisches Kragenhemd an. Die Vorhänge sind noch zugezogen, aber Schimpf ist hellwach. Er richtet sich auf, küsst der Reporterin zur Begrüßung die Hand, fragt dann: „Seid Ihr gekommen, um mich abzuholen?“
An seine neue Bleibe muss sich der TV-Star noch gewöhnen, nachdem er viele Jahre im Münchner Wohnstift Augustinum gelebt hatte.
Die Entscheidung, ihn aus seiner 2-Zimmer-Wohnung (ca. 71 Quadratmeter für 5700 Euro monatlich inklusive Pflege) im Augustinum in ein Zimmer (ca. 15 Quadratmeter, Kosten: je nach Pflegegrad, ab 3010,39 Euro/monatlich) in einem Pflegeheim am Rande der Stadt „umzutopfen“, traf Schimpfs langjähriger Arzt, der auch sein Generalbevollmächtigter und Testamentsvollstrecker ist.
Umzug nach 14 Jahren
Der Betreuer damals auf BILD-Anfrage: „Herrn Schimpf geht die Kohle aus. Wenn man zehn Jahre nicht mehr arbeitet und die hohen Kosten von der Rente nicht mehr gedeckt sind, ist das Geld schnell weg. Ich muss ja schauen, dass ich ihn so aufstelle, dass er noch zwei bis drei Jahre leben kann.“
Rolf Schimpf liebte das Augustinum. Besonders die Kaffeerunden mit Kuchen in der Cafeteria. Und die Einrichtung hätte ihn gern dort behalten. Aber erkennbar schlecht geht es Schimpf in seinem neuen Zuhause nicht.
Äußerungen, dass er weg wolle, habe er ab und an auch im Augustinum geäußert, ließ sein Arzt BILD auf Nachfrage mitteilen.
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