Unirse a Thyssenkrupp: este es el inversor checo Kretinski | dinero

Es rumort und brodelt in der Stahlstadt am Rhein. Am Dienstag demonstrierten Tausende Stahlkocher in Duisburg bei Thyssenkrupp. Es geht um ihre Jobs – und um ihre Zukunft. Grund ist der Einstieg des Milliardärs Daniel Kretinsky (48). Er wird mit seiner Firma EP Corporate Group (EPCG) 20 Prozent von Thyssenkrupp Steel übernehmen. Die Beschäftigten fühlen sich hintergangen. Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsrat der Thyssenkrupp-Stahlsparte: „Gegen Milliardäre haben wir nichts, solange er Geld in den Stahl investiert, aber das muss er uns erst noch beweisen.“

Harter Gegenwind. Zwischen Investitionen und Demonstrationen – so tickt der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky.

Ein Doktor in Jura

Geboren 1975 im tschechischen Brünn. Seine Eltern: der Informatiker Mojmir Kretinsky und die Juristin und ehemalige Richterin am tschechischen Verfassungsgericht Michaela Zidlicka. Der Junior tritt in die Fußstapfen der Mutter, studiert Jura, macht seinen Doktor an der Uni Brünn. Nebenbei studiert er noch Politikwissenschaften.

An der Masaryk-Uni in Brünn hat Kretinsky Rechtswissenschaften studiert

Foto: IMAGO Stock & People

Kretinsky steigt 1999 in die Investmentfirma J&T ein, wird Partner. Die Firma gründet 2009 den Energieversorger EPH, dessen Vorsitzender Kretinsky wird. Ihm gehören mit 34 Jahren 20 Prozent der Anteile. Heute ist er Hauptanteilseigner der Gesellschaft und ihr CEO.

Weit gestreutes Firmennetz

Kretinsky ist ein Tausendsassa. Interessant ist, was Geld generiert. Er ist an diversen Firmen in ganz Europa beteiligt. Dabei ist er bei der Sparte nicht wählerisch, hält Anteile an Energieunternehmen, Medien, Einzelhandel.

2013 kaufte Kretinsky zusammen mit dem Unternehmer Patrik Tkac das tschechische Geschäft der Medienkonzerne Ringier und Axel Springer ([–>auch BILD gehört zu Axel Springer, Anm. der Red.[–>), zu dem auch „Blesk“ (dt.: „Blitz“), die meistgelesene Zeitung Tschechiens gehört. In Frankreich hat er Beteiligungen an Titeln wie „Elle“ und „Marianne“, außerdem an der französischen Zeitung „Le Monde“. Dort hat er auch die Verlagsgruppe Editis übernommen.

Kretinsky ist Miteigentümer und Präsident von Sparta Prag, einem der größten Fußballvereine in der Tschechischen Republik, hält Beteiligungen am englischen Premier-League-Fußball-Club West Ham United. Ihm gehören unter anderem Anteile an der US-Sportartikel-Kette Foot Locker, in Großbritannien an der Supermarktkette Sainsbury’s und der Royal Mail. Seit März dieses Jahres über seinen Konzern EPCG 49,99 Prozent am Großhändler Metro.

Drittreichster Mensch Tschechiens

Laut „Forbes“ ist er mit einem aktuellen Vermögen von rund 8,8 Milliarden Euro der drittreichste Tscheche. Er liebt Sport, Grünen Tee – und Anna Kellnerova.

Anna Kellnerova bei einem Springturnier auf dem Pferd „Catch Me If You Can Old“

Anna Kellnerova bei einem Springturnier auf dem Pferd „Catch Me If You Can Old“

Foto: picture alliance/dpa/CTK

Mit der 27-jährigen Springreiterin soll Kretinsky laut „FAZ“ einen Sohn haben. Kellnerova ist die älteste Tochter des 2021 bei einem Hubschrauberabsturz tödlich verunglückten Unternehmers Petr Kellner (†56). Kellner galt als reichster Tscheche und war Kretinskys Geschäftspartner.

Der tödlich verunglückte tschechische Milliardär Petr Kellner 2020 bei einem Reitturnier seiner Tochter Anna

Der tödlich verunglückte tschechische Milliardär Petr Kellner 2020 bei einem Reitturnier seiner Tochter Anna

Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Aus Müll wird Gold

Kritiker sehen in Kretinsky einen „Müllsammler“. Laut „Wirtschaftswoche“ kaufte er für wenig Geld fossile Kraftwerke, mit denen er dann in der Energiekrise hohe Gewinne erzielte, aus Müll machte er Gold. So kaufte er 2016 dem Energiekonzern Vattenfall für einen symbolischen Preis die Tagebaue und Kohlekraftwerke in Sachsen und Brandenburg ab, erhielt dafür von Vattenfall noch 1,7 Milliarden Euro zur Abdeckung von Verbindlichkeiten. Kretinsky muss für die Renten und den Rückbau garantieren.

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2016 tauchte Kretinskys Name in den „Panama Papers“ auf – einer monströsen Datensammlung von Briefkastenfirmen und Personen, die ihr Geld „steuerkreativ“ im Ausland anlegen. Kretinskys Sprecher bestätigte damals, dass die auf den Britischen Jungferninseln registrierte Firma Wonderful Yacht Holdings Limited genutzt wurde, um einen Katamaran zu erwerben, der hauptsächlich in der Karibik genutzt werde. Es habe keine Steuerhinterziehung oder Verheimlichung des Eigentums gegeben, es wurde auch zu keinem Zeitpunkt ermittelt.

Bleibt abzuwarten, welche Pläne Daniel Kretinsky bei Thyssenkrupp in Duisburg verfolgt. Zum Einstieg der EPCG-Holding sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (51, SPD) am Dienstag: „Wenn Investoren hier antreten, dann müssen sie ihre Interessenlagen klar benennen und müssen auch an den Konzepten mitwirken.“

Kretinskys Konzept ist klar. Nach eigener Aussage investiert er in unterbewertete Unternehmen, holt raus, was rauszuholen ist. Bei Thyssenkrupp Steel strebt er eine 50-Prozent-Beteiligung an.

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